30.Juli 2017 - Tag 65 - haase-news

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30.Juli 2017 - Tag 65

Wandern > Jakobsweg > Tag 61-70
Martina kam gestern Abend nicht in die Herberge. Große Sorgen haben wir uns aber nicht gemacht, denn im Nachbarort gab es ja noch eine Auberge municipal. Wir bekamen ein herrliches Abendessen mit Salat aus dem eigenen Garten, einem Fleisch-Gemüse-Gericht mit Reis, Käse, einem Joghurt-Dessert und Kaffee, dazu einen köstlichen Rosé. Das Ganze kostete (einschl. der Übernachtung und einem guten Frühstück) 20 Euro.

Unsere Gastgeberin Anette buchte für uns auch gleich Plätze in Thiviers und in Sorges und hätte uns auch noch einen Platz in Perigeux gebucht, wenn Annette schon sicher gewusst hätte, ob sie eine Nacht dort bleibt oder gleich nach Bordeaux weiter fährt.
Nach dem Frühstück hielten wir noch einen längeren Plausch mit Jean-Jacques und Anette. Deshalb kamen wir nach einem herzlichen Abschied erst nach 9 Uhr auf die Strecke.
Wir waren gerade in die erste Seitenstraße eingebogen, als wir hinter uns Schritte hörten: Martina kam um die Ecke. Es war alles so gelaufen, wie wir es uns schon gedacht hatten. Und wie immer zog sie bald darauf vor uns davon.
Die Route hatte heute keine besonderen Höhepunkte. Kleine Waldwegpassagen lösten sich ab mit langen Strecken über kleinere Straßen mit wenig Verkehr.
An einer Kreuzung, an der es geradeaus in einen Waldweg ging, staunten wir nicht schlecht: Martina kam von rechts auf uns zu. Sie hatte den Wegzeichen nicht vertraut und sich damit auf den falschen Weg begeben.
Ich konnte sie davon überzeugen, dass sie mit meinem Komoot auf jeden Fall auf der sicheren Seite wäre - und kurz darauf war sie wieder nach vorn entschwunden.
Bei drückenden Temperaturen blieb der Himmel zum Glück bewölkt. Viel Wasser brauchten wir auf der relativ kurzen Strecke nicht. Auch unser Essen konnte großenteils im Rucksack bleiben.
Irgendwann erreichten wir unser Ziel Thiviers, wo wir in einem großen Bogen noch einmal von der Nationalstraße weggeführt wurden. Das hätte es jetzt für die letzten 900 m auch nicht mehr gebraucht.
In der Hoffnung auf ein leckeres Essen oder einen Kaffee liefen wir noch in die Stadtmitte zur Kirche. Aber an einem Sonntagnachmittag ist in Frankreich alles dicht. Wir entschlossen uns, zum Campingplatz (unserer Unterkunft) weiter zu gehen. Und oh Wunder - an einer Straßenecke befand sich ein offenes Café.
Zwei große Café crema fanden den Weg in unsere durstigen Kehlen.
Zum Campingplatz waren es von dort aus noch knapp 20 Minuten. Auch die legten wir hinter uns und bezogen das kleine Pilger-Chalet, das außer von uns beiden - auch noch von Martina bewohnt wird
Morgen geht es nach Sorges (weniger als 20 km) und übermorgen nach Perigeux (ca. 22 km). Dort muss ich einen Abstecher zum Decathlon machen: Die Absätze meiner Wanderschuhe haben endgültig ihren Geist aufgegeben. Sie haben dann knapp 1800 km durchgehalten - keine Rekordleistung, aber was soll man machen?
Alle Bilder: Bitte Vorschaubild anklicken!
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