08.September 2017 - Tag 104 - haase-news

Direkt zum Seiteninhalt

08.September 2017 - Tag 104

Wandern > Jakobsweg > Tag 101-110
Wer immer mal als Pilger nach Murias de Rechivaldo kommt, sollte in der Pilgerherberge Las Aguedas absteigen. Nicht nur das Abendessen war große Klasse, auch das Frühstück war eines der Besten, das ich auf diesem Weg bekommen habe.

Wir starteten mit dem ersten Licht gegen 7:30 Uhr. Es war kalt - saukalt. Wieder einmal kam der Wunsch nach Handschuhen auf. Die Beine in kurzen Wanderhosen wurden ja schnell warm, aber die Hände blieben so kalt wie zu Beginn.

Der Weg führte uns an der Straße entlang nach Santa Catalina de Somoza und weiter nach El Ganso, wo es die originelle Bar Cowboy gibt.
Wir machten nur eine kurze Pause und gingen gleich weiter in Richtung Rabanal del Camino.
500 Meter vor dem Ort trafen wir auf einen Stand. Ein Herr im Ritterkostüm stand dort mit einem Raubvogel auf der Hand - und alle Interessenten durften das schöne Tier auch halten und streicheln. Die Pilger bekamen dazu einen Lederhandschuh, der Ritter nahm das Tier auf die bloße Hand. Ich fragte nach der Art des Vogels und vermutete einen Falken. Das wehrte der Ritter aber sofort ab. Leider war seine Antwort in Spanisch, aber ich glaube, er benutzte das Wort aguela. Das könnte bedeuten, dass wir einen kleinen Adler auf der Hand hatten.
In Rabanal gab es einen kleinen Imbiss, dann konnte es weiter gehen nach Foncebadón. Wir tranken noch einmal etwas und begannen dann mit dem Aufstieg zum Cruz de Ferro. Er fiel uns viel leichter, als wir gedacht hatten. Die Bergwelt bringt eben immer ihren eigenen Zauber mit sich. Und so waren wir schon gegen 13 Uhr am Kreuz. In einer fast schon feierlichen Zeremonie legte ich den kleinen Stein aus dem Bergischen Land am Kreuz ab, den ich schon seit über 100 Tagen mit mir trage - ein Symbol für eine innere Last.
Auf eine lange Rast verzichteten wir. Wir wollten lieber noch ein bisschen die herrliche Aussicht genießen.
Es ging zunächst bergab zum Campingplatz Manjarin, dann wieder bergauf zum tatsächlich höchsten Punkt unserer Tour auf 1517 m. Danach begann unser Abstieg nach El Acebo. Vor diesem Abstieg waren wir gewarnt worden. Aber wir fühlten uns noch ganz frisch und waren halt vorsichtig. Immer wieder überwältigte uns die großartige Aussicht. Kleine Eidechsen huschten wieder und wieder über unseren Weg. Und plötzlich waren wir unten in El Acibo in einer Pilgerherberge, die mehr an ein Berghotel erinnert (abgesehen davon, dass auf dem Klo im 30-Sekunden-Rhythmus das Licht ausgeht und unter der Dusche nur ein Knopf für "Wasser Marsch" vorhanden ist - Temperaturregelung wird völlig überschätzt )
Morgen früh müssen wir noch einmal vorsichtig den Abstieg fortsetzen. Danach werden wir sehen, wie weit wir kommen.
Alle Bilder: Bitte Vorschaubild anklicken!
Zurück zum Seiteninhalt