14.Juli 2017 - Tag 49 - haase-news

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14.Juli 2017 - Tag 49

Wandern > Jakobsweg > Tag 41-50
Überraschung gestern Abend: Zwei Pilger traten ein. Wir stellten uns auf Französisch vor, aber ich merkte schon, dass das nicht ihre Muttersprache war. Es waren zwei Deutsche, Andrea und Bernhard. Sie hatten bei der Anmeldung zunächst den 13. mit dem 30.Juli verwechselt und den Fehler erst im Laufe des Tages korrigieren können. Jedenfalls hatten wir noch einen schönen Abend mit langen Gesprächen über das Pilgern an und für sich und über die Strecke ab Vezelay im Besonderen. Sie laufen die Strecke in jährlichen Teilabschnitten und möchten in diesem Jahr bis Limoges kommen.
Für heute hatten sich die beiden das Stück bis Ainy-le-Chateau vorgenommen, immerhin 33 km. Ich dagegen hatte ja schon im nur 12 km entfernten Lurcy-Levis gebucht. In meinem eigentlichen Ziel Valigny hatte es keinen Platz mehr gegeben.
So ließ ich die beiden eben um 7 Uhr (vielleicht auch halb 8) aufbrechen, fegte selbst noch die Zimmer und war dann um 8:15 Uhr auch so weit. Andrea hatte einen Anhänger in Form einer Jakobsmuschel verloren, und ich hatte die Hoffnung, ihn vielleicht beim Fegen zu finden. Aber da war nichts - sie muss ihn irgendwie schon vorher verloren haben.
Die Strecke verlief heute lange Zeit über schöne Graswege bei äußerst angenehmen Temperaturen. Das einzig Störende war der Lärm: In Lurcy-Levis gibt es auch eine Rennstrecke, und die war von Anfang an zu hören und wurde immer lauter.
Zum Ausgleich konnte ich ein paar schöne Aufnahmen von Blumen machen, und ein besonders gut gewachsenes Rinderpaar stand auch fotogen bereit. Das waren doch ganz klar eine Kuh und ein Bulle.Ich habe nicht gewusst, dass man die einfach so zusammen grasen lassen kann. Ob das dann zum Decken reicht?
An einer Stelle zeigten mir die Zeichen und auch Komoot an, ich solle vom Weg abweichen auf einen Grasweg, dem ich irgendwie nicht traute. Tatsächlich schien er nach 100 m auch beendet zu sein. Aber nein - er machte nur eine scharfe Rechtskurve und führte dann über eine schmale, aber hohe Brücke über die Bieudre. Wäre ich auf dem breiten Weg geblieben, hätte ich eine nicht ganz niedrig aussehende Furt überqueren müssen.
Für eine Pause fand ich einen wunderschönen Platz an einem Teich, in dem es offenbar sogar Fische gab. Gesehen habe ich zwar keine, dafür aber oft genug das Aufplatschen, wenn einer nach einem Luftsprung ins Wasser zurück fiel.
Kurz nachdem ich die Rennstrecke passiert hatte, traf ich ein Ehepaar. Die Frau antwortete auf mein "Bonjour" mit "Guten Tag". Offenbar sieht man mir den Deutschen sofort an Kurze Zeit später hatte ich ein kurzes Gespräch mit einer älteren Dame, die sich freute, dass ich auf dem Weg nach Santiago bin.
Gegen 12 Uhr kam ich in der Stadtmitte von Lurcy-Levis an. Ich hatte also mal die Gelegenheit, ein richtiges Mittagessen zu genießen. Das habe ich dann aber auch gleich gemacht. Die paar Meter bis zur (privaten) Herberge mit einem kleinen Zimmer für mich waren dann schnell erledigt. Dusche und Toilette sind ziemlich einfach, aber ca va
Morgen steht mit Ainy-le-Chateau wieder eine etwas anspruchsvollere Strecke ins Haus.

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