03.August 2017 - Tag 69 - haase-news

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03.August 2017 - Tag 69

Wandern > Jakobsweg > Tag 61-70
Der Weg ging etwas ungewöhnlich los. Ich war noch morgens bei der Bank und sah gleich gegenüber ein Wegzeichen. Da auch Komoot zufrieden war, machte ich mich gleich auf den Weg, ohne noch einmal in den Führer zu sehen. Deshalb habe ich das Schloss Puyferrat verpasst. Die Zeichen waren nämlich eindeutig veraltet. Auf der anderen Seite führten sie wieder schön an der Isle vorbei, so dass ich den Weg nicht bedauert habe.
Und dann passierte mir zum zweiten Mal in Frankreich das Spezialereignis:
Ein Hund kam mir entgegen - ohne Leine und Halsband. Ich ging vorbei und sagte unvorsichtigerweise: "Na, wo kommst du denn her?" Er drehte sich um, schnupperte an meiner Hand - und ich hatte schon wieder einen Hund.Über Kilometer hinweg folgte er mir bzw. lief er mir voraus.
Als ich in die Nähe einer belebten Straße kam, sah ich keinen anderen Ausweg, als die Gendarmerie anzurufen. Aber die Gendarmen erklärten sich auch für nicht zuständig und gaben mir die Nummer der Mairie, also des Bürgermeisteramts. Die waren sehr freundlich und wollten sofort jemanden schicken, der sich um das Tier kümmerte. Aber der Hund war nicht blöd: Als ich auflegte und mich umschaute, war er verschwunden. Ich rief also noch einmal an und erklärte, was geschehen war. Und die nette Frau am anderen Ende meinte, das liefe eben manchmal so, das wäre kein Problem. Und damit war die Angelegenheit erledigt.
Im folgenden Ort (Gravelle) kam ich auf die Tour zurück. Es ging in den Wald, bergauf und bergab. Darüber hätte ich mich normalerweise sehr gefreut, denn in der Sonne war es schon wieder gemein heiß. Aber dieser Wald hatte es in sich: kleine Fliegen. Nach kurzer Zeit tanzten 20-30 dieser lästigen kleinen Biester vor meinem Gesicht herum, setzten sich bei Gelegenheit auf die Brille oder die Nase und störten erheblich. Danach zu schlagen, brachte gar nichts. Selbst wenn man eines der Biester traf, kamen 3 andere dafür als Ersatz.
Durch irgendeinen Zufall verirrte sich auch eine kleine Spinne an meine Kappe - und die Fliegen waren weg. Ich hätte mit der Spinne gern einen Vertrag geschlossen, aber ein Windstoß war ihr dann doch zu viel, und sie verschwand wieder. Dafür kehrten die Fliegen zurück
In Douzillac kam ich aus dem Wald heraus und schimpfte innerlich über die unklare Wegführung heute. Dann bemerkte ich die Stühle und Tische einer offenen Bar und marschierte darauf zu. Es war aber sogar ein Restaurant, und ich bekam ein sehr preiswertes Mittagessen: Lasagne und Salat, dazu eine Limonade für 8,50 Euro. Jetzt war ich mit der Wegführung wieder zufrieden.
Die Hitze wurde aber immer schlimmer, so dass es in St-Louis-en l'Isle noch eine Limo sein musste. Danach konnte ich meinen Weg nach Mussidan aber fast ungestört fortsetzen.
Endlich angekommen, lief ich fast 1 km weit zur Mairie, um mein Erscheinen anzumelden. Dummerweise hatte ich vergessen, dass ich das gleich in der Herberge machen sollte. Also lief ich den Kilometer eben wieder zurück. Als ich eintrat, winkte mir Jean-Luc schon entgegen: Er war gerade eben eingetroffen. Ich habe heute Nacht also wieder Gesellschaft.

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