06.September 2017 - Tag 102 - haase-news

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06.September 2017 - Tag 102

Wandern > Jakobsweg > Tag 101-110
Ingrid hatte ihren Wecker überhört. Und da ich wusste, dass es in der Bar erst ab 7 Uhr Frühstück geben würde, weckte ich sie auch nicht, sondern ließ erst einmal die anderen Leute starten.

Nach dem Frühstück liefen wir wieder über breite Schotterwege nach Arcahueja. Gegen 10 Uhr erreichten wir den Ortsrand von León.

Großstadt: Industriegebiete, Wohngebiete, ein Supermarkt - wir kauften schon mal etwas für das Mittagessen ein.

Weiter in der Innenstadt: ein Laden für Arbeitsschuhe und - ja, er führte tatsächlich auch Wanderschuhe. Meine französischen Schuhe hatten nur noch sehr wenig Profil. Also mussten noch einmal neue her.
Eine Viertelstunde später war ich neu beschuht. Die alten Schuhe konnte ich im Laden lassen. León hat eine wirklich beeindruckende Zahl von großartigen Gebäuden (s. Fotos). Die berühmte Kathedrale hätten wir gern von innen gesehen. Mit 5 Euro Eintritt hatten wir uns schon abgefunden.
Der Eintritt war auf 6 Euro erhöht worden. Und da hatte ich dann wirklich keine Lust mehr: großartig hin oder her - man kann die Leute doch nicht so ausnehmen. Jedenfalls besichtigten wir die Kathedrale nur von außen und gingen dafür in eine bescheidene andere Kirche, wo es keinen Eintritt kostete, mit Gott zu sprechen.
Bis zur Kathedrale waren wir über 12 km gelaufen, und eigentlich wollten wir den Tag in La Virgen del Camino (8 km weiter) beenden.
Aber dann ritt uns der Teufel, und wir beschlossen, bis Villar de Mazarife durchzulaufen, insgesamt dann über 33 km.
Wie üblich war die Sonne über der zunächst fast baumlosen Ebene am Nachmittag glühend heiß. Zum Glück kühlte uns dann und wann ein kühler Wind.
Ziemlich schnell erreichten wir Fresno del Camino, und auch Oncina de Valdoncina war nicht weit weg.
Dann begann ein langer Weg nach Chozoas de Abajo. Dort wollten wir in der Bar etwas Kühles trinken.
Als wir nach stundenlangem Marsch vor der Bar standen, war sie geschlossen, aber 3 Männer und eine junge Frau standen davor.
Während wir noch unsere Wasserflaschen auspackten, begannen die 4 ein Gespräch mit uns. Es stellte sich heraus, dass sie ein Fernsehteam aus Südafrika waren, das seit heute unterwegs war, um einen Dokumentarfilm über den Camino zu drehen. Als sie hörten, dass ich meinen Weg in Köln (bzw. in der Nähe) begonnen hatte, waren sie wie elektrisiert: Sie hatten ihren ersten Knüller. Ein Interview vor laufender Kamera musste her.
So kam es, dass ich heute erst ziemlich spät an der Herberge ankam. Es blieb gerade noch Zeit fürs Umziehen, dann gab es auch schon Abendessen.
Ach ja, ich bin in der Herberge Antonio de Padua abgestiegen. Passt doch gut, oder? Ingrid zeltet. Hoffentlich wird es ihr nicht zu kalt, denn inzwischen weht draußen schon wieder ein ziemlich frisches Lüftchen.
Alle Bilder: Bitte Vorschaubild anklicken!
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