08.August 2017 - Tag 74 - haase-news

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08.August 2017 - Tag 74

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Es hat tatsächlich geklappt: Um 17 Uhr rief Philippe an und holte mich kurz darauf ab. Gestern Abend gab es dann ein leckeres Abendessen mit der Familie und Freunden, die zu Besuch gekommen waren. Benedicte hatte gut gekocht. Es gab viel Gemüse aus dem eigenen Garten, leckeren Käse und ein gutes Dessert.
Heute Morgen brachte mich Philippe zurück nach La Reole und ich überquerte die Garonne. Nebenbei: Gestern habe ich - wie ich erst abends bemerkte - den Nullmeridian überschritten. Jetzt bin ich also westlich von Greenwich.
Das Land auf der südlichen Seite der Garonne sah ganz anders aus: eine weite Ebene, keine Weinberge mehr, sondern Mais und Pinienwälder. Man konnte zunächst recht leicht gehen. Bald zeigte sich aber eine Schwierigkeit: heute war die Auszeichnung des Weges wirklich schlecht. An einigen Stellen war es zweifelhaft, wie es weitergehen sollte, an anderen Stellen fehlte sogar jedes Zeichen. Ich musste die Karten des Pilgerführers, den Text und Komoot zu Hilfe nehmen, um auf dem Weg bleiben zu können. Komoot schlägt zwar immer einen Weg vor, aber der liegt manchmal arg neben der Route (je nachdem, wie sorgfältig ich zu Hause geplant habe).
Hinter Bassanne stieg der Weg auch wieder etwas an, und als es hinter Pondaurat ein bisschen von der Hauptstraße weg ging, konnte ich auch 3 Fasane beobachten, die sich beeilten, aus meiner Sicht und in ein Maisfeld zu kommen.
Nach Le Juge ging es im Wald weiter. Normalerweise kein Problem, aber wenn die Wegweiser wirklich schlecht gesetzt sind, hat man damit schon mal Schwierigkeiten. An einem Gehöft liefen große Hunde frei herum, und einer, der einem Wolf mehr ähnelte als einem Schäferhund, kam bellend und knurrend auf mich zu. Der junge Mann, der sich um die Hunde kümmerte, rief ihn zurück, aber der Hund hatte keine Lust zu gehorchen. Was sollte ich tun? Ich trat die Flucht nach vorn an, streckte ihm die Hand entgegen und ließ ihn schnuppern. Das war anscheinend die richtige Methode, denn er war zufrieden und "Herrchen" konnte ihn abholen.
Bald darauf erreichte ich die Herberge in Auros, ein echtes Schloss, wo schon Bertrand auf mich wartete. Er ist auch auf dem Weg nach Saint-Jean und hatte schon von mir gehört
Leider passt sein Tempo nicht zu meinem. Morgen werden wir uns also schon wieder trennen.

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