24.Mai 2017 - Tag 3 - haase-news

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24.Mai 2017 - Tag 3

Wandern > Jakobsweg > Tag 1-10
Die dritte Etappe ist geschafft. Ich bin in Köln-Brück angekommen.
Heute Morgen konnte ich schon um 7:30 Uhr in Overath starten - zwar ohne Frühstück, aber ich hatte auch gar keinen Hunger darauf.
Es ging sofort ziemlich steil bergauf. Aber es dauerte nicht lang, und ich konnte schon von oben zurück ins Aggertal blicken. Die Zwillingstürme von Marialinden grüßten noch einmal herüber.
Dann traf ich auch schon auf die ersten Häuser von Heiligenhaus.
Die Zivilisation mit all ihren Krankheiten hatte mich: Die Kirche war abgeschlossen. Die Rochus-Kapelle davor auch. Der Clou: ich war von hinten auf das Grundstück der Kapelle gekommen. Dort gibt es weder Zaun noch eine andere Einfriedung. Etwas enttäuscht wollte ich vorn zur Straße durch das Törchen hinausgehen. Und das war abgeschlossen. Ha - das nenne ich mal Logik
Ziemlich steil ging es nun bergab. Und mit jedem Schritt wurde der Krach schlimmer. Es war nicht einmal die Autobahn, die mit konstantem Rauschen über allem lag. Nein, der innerörtliche Verkehr war viel schlimmer.
Über ziemlich belebte Straßen erreichte ich endlich Untereschbach und stieg hoch zum Königsforst.
Hatte ich mich vor wenigen Tagen noch über die Ringelnatter in Ründeroth gewundert, so konnte ich heute ein Überraschungs-Wow nicht unterdrücken.
Auf der Straße lag - wenn auch einigermaßen tot und vertrocknet - eine ausgewachsene Kreuzotter, und zwar ein Prachtexemplar. Ich muss meine Theorie vom Nichtvorhandensein von Schlangen im Bergischen doch mal heftig überdenken.
Der Königsforst war schön: leicht wellig, schattig, urwüchsig, wirklich erstaunlich. Allerdings selbst zu der frühen Morgenstunde um 9 Uhr schon überlaufen.
Unglaublich viele Hunde-Menschen, Jogger und Radfahrer waren unterwegs. Interessant ihre Reaktion auf mein Grüßen: In Oberberg findet man das natürlich, in Heiligenhaus wundert man sich darüber, freut sich aber auch darüber. Doch je näher man an Köln kommt, desto verbiesterter werden die meisten. "Der grüßt - den kenne ich doch überhaupt nicht - was will der von mir?"
Kurz bevor ich nach Brück kam, überlegte ich, dass ich jetzt gut wieder ein paar Früchte gebrauchen könnte. Manche Wünsche werden prompt erfüllt: An einer Kreuzung mit einer Straße stand ein Verkaufswagen, und ich konnte Erdbeeren, Birnen und Rispen-Tomaten erstehen. Das Mittagessen war gesichert.
Was ich übrigens in meinem Bericht gestern vergessen habe: Auf der kleinen Straße von Federath nach Marialinden hielt plötzlich ein Wagen neben mir, eine ältere Dame öffnete das Fenster, und sie und ihre Freundin riefen mir ein "Buen camino" zu. Das ist der Gruß der Jakobspilger. Die Freundin hatte den Weg ab Saint-Jean vor Jahren einmal gemacht und mich an meiner Jakobsmuschel erkannt. Das war schon ein ungewöhnliches Erlebnis.
Das Hotel an der Ründerother Straße passt doch gut, oder? Beim Buchen hatte ich das gar nicht gesehen
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